01.05.2013

【Rezension】Calling Crystal『Seeking Crystal』

Originalcover
Deutsches Cover

Calling Crystal


Originaltitel: Seeking Crystal
Autor: Joss Stirling
Genre: Urban Fantasy, Romance, YA
Preis: 16,95 €
Wertung: ♥♥♥♥






Calling Crystal



Crystal Brook ist das schwarze Schaf in ihrer Familie von Savants. Telepathie verursacht ihr Übelkeit und ihre Fähigkeit besteht einzig darin, Dinge zu finden. Sie begleitet ihre große Schwester Diamond zu einem Treffen, und als diese in Trace Benedict ihren Seelenspiegel findet, trifft Crystal auf dessen Bruder Xav, den sie anfangs überhaupt nicht leiden kann. Doch nach und nach kommen sich die beiden näher...




Genau so gut wie Saving Phoenix, wenn nicht sogar noch besser!



Die deutschen Farben gefallen mir einfach besser. Die Macht der Seelen ist halt eine relativ kitschige Liebesgeschichte und diese Farben spiegeln das schlichtweg besser wider. Das englische Cover wirkt außerdem etwas leer, da die Masken unten fehlen, genau wie diese Schnörkel-Blätter-irgendwas da oben in den Ecken. Die Titel passen beide sehr gut, wobei ich den deutschen bevorzuge. Ich meine, klar. Der englische Titel hat wieder diese schöne Doppeldeutigkeit (Crystal sucht und Crystal wird gesucht, oder in ihrem Fall eher das, was sie besonders macht wird gesucht), und passt zweifelsfrei besser. Aber zweimal S nacheinander (Stealing und Seeking) sieht einfach nicht schön aus. *perfektionistisch* Da hat Calling Crystal einen schöneren Klang und passt ebenfalls gut, da Crystal ja ihre ganz eigene Art hat, zu 'rufen' AKA Telepathie zu verwenden.
Übrigens glaube ich, meine 'Schutzumschlag-spiegelt-Charakter-der-Erzählerin-wider'-Theorie hat sich bestätigt. Der Schutzumschlag von Finding Sky war weich - schüchterner Charakter von Sky -, der von Saving Phoenix war geriffelt - eine schwierige Vergangenheit, ein cooler Charakter - und der Umschlag von Calling Crystal ein wenig härter als der von Finding Sky, aber sehr schlicht gedruckt - Cystal fällt nicht so auf. Blutrose hat richtig theorietisiert? Check! =D



Der eigentliche Klappentext nimmt so ziemlich alles vorweg, was man vorweg nehmen kann. Deswegen würde ich vorschlagen, ihr ignoriert ihn einfach und haltet euch an meinen oder einen, der nicht so viel verrät. Denn die dort beschriebene Handlung tritt erst nach etwa der Hälfte des Buches ein und wird auch erst ganz am Ende aufgelöst.
Das Tempo war dadurch eigentlich die meiste Zeit hoch, dass wirklich viel passiert. Gleich in den ersten Seiten trifft Diamond auf Trace und auch danach bleibt es nicht ereignislos. Und als dann die Seelenspiegel der Benedicts entführt werden, geht es richtig los.
Ich liebe die Lovestory. Sie war kontinuierlich lustig, weil die Dialoge einfach total genial waren, und vor allem weil die beiden nicht wie in Saving Phoenix sofort wussten, dass sie ihre Seelenspiegel sind. Dadurch entstanden jede Menge Reibereien, da sowohl Crystal als auch Xav beide total einen lustigen Charakter haben und sich einfach super ergänzen. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die beiden das beste Paar der Trilogie sind. Es kam einfach am meisten rüber.
Wenn mich eines besonders an den ersten beiden Büchern gestört hat, dann war es, dass die Bösewichte einfach böse waren, ohne irgendeine Erklärung, warum denn nun. In Calling Crystal war das nicht so; man bekommt zwar relativ spät eine Erklärung, aber man bekommt sie, und sie ist nachvollziehbar. Wirkte der Gegner anfangs noch relativ 08/15-Rachööö-Bösewichte-mäßig, bekommt er später eine gewisse Tiefe, die einen unweigerlich vor die Frage stellt, wie sich das auf Crystal auswirkt. (Dazu etwas zu sagen ohne Spoiler? Die reinste Qual, sage ich euch, die reinste Qual.) Am Ende hatte ich sogar Mitleid mit ihm, was im Vergleich zu den eindimensionalen Böse-weil-böse-Gegnern in den Vorbänden ein riesiger Fortschritt ist. 
Was mich ein wenig überrascht hat, war, dass es nicht wirklich einen normalen Spannungsbogen gibt. Am Ende läuft es eher aus als dass es noch einmal richtig los geht. Klar, da gibt es diese eine Stelle, in der Crystal den Feind zur Rede stellt, aber die ist eher kurz und ist wenn überhaupt nur ein Mini-Höhepunkt. Hatte das Buch aber auch gar nicht nötig. Ganz im Gegenteil! Finding Sky war vom Aufbau eher typisch. Saving Phoenix schon weniger. Und Calling Crystal fast gar nicht mehr. Toll gemacht!



Crystal war eine geniale Erzählerin, weil sie so einen tollen Humor hatte. Wie bereits gesagt, ihre Reibereien mit Xav waren göttlich und eine willkommene Abwechslung zur schüchternen Sky und coolen Phee. Sie steht im Schatten ihrer allseits begabten Familie, was mich teilweise angekotzt hat - also im positiven Sinn, weil ich auf Crystals Seite stand, versteht sich - und sie träumt von Bekanntheit. Was natürlich nicht so toll zu ihrer berühmten Familie passt, wenn die bösen sie so im Rampenlicht sehen, wird ja die Aufmerksamkeit auf sie alle gelenkt. Sowieso ist Crystal eher handwerklich begabt - sie arbeitet bei einer Modedesignerin in Venedig, kommt aber aus Großbritannien, ursprünglich. Und alles an ihr war supersympathisch, es gab nichts, was mich gestört hätte. Vor allem, da ich mich dank ihres fehlenden Selbstbewusstseins und ihres Hanges zu Sarkasmus perfekt in sie hineinversetzen konnte.
Ähnlich ging es mir mit Xav, ein verdammt lustiger Typ, der aber auch ernst kann. Der war einfach nur toll. Und er passte so perfekt zu Crystal, es war schon fast gruselig! Ich glaube zwar, wäre ich Crystal, würde er mich ebenfalls nach einer Weile total nerven, aber hey, Seelenspiegel...
Diamond wollte ich an einem gewissen Punkt einfach nur töten. Ich weiß nicht, sie war mir total unsympathisch, so perfekt, wie sie war, und damit stellte sie Crystal immer so in den Schatten. Und NATÜRLICH fand sie sofort ihren Seelenspiegel und argh! Ich an Crystals Stelle wäre dermaßen neidisch gewesen, das hätte Leichen gegeben. 
Was ich ein wenig schade fand, war, dass die anderen Seelenspiegel, also Sky und Phee, zwar eine Rolle spielten, aber nicht so viel Interaktion vorhanden war wie in Saving Phoenix, wo Sky und Phee richtig gute Freundinnen werden. Davon merkt man in Calling Crystal einfach so wenig... Allerdings war auch eher der Fokus auf die Benedicts gelegt, daher geht das denke ich in Ordnung. Vor allem Will, Vic und Uriel taten mir ein wenig leid, umgeben von Brüdern und Familie mit Seelenspiegeln. ^^

Finding Sky war gut, Saving Phoenix war toll. Ich hätte nicht erwartet, dass man das noch toppen könnte, aber man hat es getan und was dabei rauskam, lest ihr in Calling Crystal!

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