18.07.2013

【Rezension】Wie Monde so silbern『Cinder』

Originalcover
Deutsches Cover

Wie Monde so silbern


Originaltitel: Cinder
Autor: Marissa Meyer
Genre: Dystopia, Sci-Fi, Romance, YA
Preis: 18,90 € (noch nicht erschienen)
Wertung: ♥♥♥♥






Wie Monde so silbern (Cinder)
Wie Blut so rot (Scarlet)
? (Cress)
? (Winter)



Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie in dem großen Ball, auf dem Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh…



Ein ungewöhnlicher Mix, der aber voll aufgeht!



Also, nee. Die deutsche Aufmachung geht gar nicht. Abgesehen davon dass der Klappentext nach etwas ganz anderem klingt, als es eigentlich ist (keine Rede von Cyborgs? Wo ist die Krankheit? Und die Dystopie? Und die Lunars?), kann man sich das Cover kaum länger als eine Minute anschauen, bevor man total verwirrt ist, weil das alles so doof angeordnet ist. So viele Schuhe auf einmal sind weder schön noch gesund. Immerhin passt der Titel recht gut, da der Mond halt erwähnt wird. Was die Farbe silber damit zu tun hat, will aber auch nicht in meinen Kopf. Dagegen ist das englische Design der reinste Segen - man sieht die Mechanik in dem Bein, wie Cinder sie hat, sie ist immerhin ein Cyborg, und ansonsten wird nichts vorweg genommen, man sieht kein Mädchengesicht und das Cover ist einfacht originell. Der Titel... Nicht so. xD Aber nun gut, schön klingen tut er allemal.



Eine Cinderella-Nacherzählung mit Cyborgs, Leuten auf dem Mond und einer Krankheit, verpackt in eine Dystopie in New Beijing? Das klingt ein wenig wie eine Mischung aus Nutella, Tee und Ketchup - die Zutaten sind super, das Ergebnis nicht so sehr.
Außerdem habe ich ein Problem mit Büchern, die unglaublich viele positive Reviews bekommen. Oft werde ich einfach nur enttäuscht, wie damals bei Der Bestimmung oder auch bei Splitterherz. Dementsprechend skeptisch war ich, als ich mir Cinder in den Warenkorb legte.
Dass das Englisch am Anfang ziemlich unverständlich war, hat dann auch nicht gerade geholfen.
Jetzt, wo ich Cinder aber durch habe, kann ich mit Fug und Recht behaupten: das Ergebnis ist toll, die guten Reviews sind gerechtfertigt und das Englisch ist mir auch bald leichter gefallen. Ob ich mich dran gewöhnt habe oder es einfacher wurde, sei mal offen gelassen.
Also, da der Klappentext so gut wie gar keine Auskunft darüber gibt, gehe ich die Story mal Schritt für Schritt durch.
Erst einmal ist da Linh Cinder, ein Cyborg, sprich ein Mensch, der mit mechanischen Teilen ausgestattet wurde. Cinder ist in einem Unfall schwer verletzt und läuft seitdem mit Metallhand und -fuß sowie einem Retinadisplay und noch mehr 'Verbesserungen', beispielsweise einem optimierten Gehirn, rum. Da Cyborgs so ziemlich die unterste Schicht der Gesellschaft sind, lebt sie bei der Frau des Mannes, der sie damals adoptiert hat und dann gestorben ist. Besagte Frau, Linh Adri, sieht Cinder mehr als eine Bürde an und kann sie nicht wirklich leiden.
Da Cinder als Mechanikerin arbeitet, kommt irgendwann der Prinz von Commonwealth, Prinz Kaito (genannt Kai) bei ihr vorbei und möchte, dass sie ihm einen Androiden repariert, der offenbar wichtige Informationen beinhaltet.
Als Cinders Stiefschwester und einzige menschliche Freundin Peony sich die Krankheit, Letumosis (Letumose dann wahrscheinlich auf Deutsch), holt, wird Cinder wie schon viele Cyborgs vor ihr in den Palast geschickt, um auf freiwilliger Basis - wobei freiwillig in dem Fall auch nur bedeutet, dass der Vormund es für in Ordnung erklärt bzw. den Cyborg wie in Cinders Fall sogar dorthin zwingt - als Versuchskaninchen für mögliche Heilungen von Leutumose gebraucht zu werden. Dort stellt sich aber etwas ganz besonderes heraus...
Der Plot an sich hat mir gut gefallen. Besonders gut fand ich, dass es keine wirklichen Längen gab; ich hatte nie das Gefühl, die Stelle hätt's jetzt nicht gebraucht oder das ist doch öööde, und das kommt äußerst selten vor. Teilweise ist es wirklich spannend, und auch traurig. Am Ende des dritten Teils habe ich geheult wie ein Schlosshund... Auch wieder sowas Seltenes. Das ist mir das Letzte mal bei VA passiert, aber auch nur, weil die Reihe zuende war, und nicht mitten in einem Buch bzw. einer Reihe...
Auch die Liebesgeschichte fand ich süß. Wobei ich mir immer noch nicht ganz sicher bin, ob es jetzt Insta-Love ist oder nicht... Würde aber eher zu nein tendieren, zumindest von Cinders Seite, weil es ja nicht unbedingt ein Geheimnis ist, dass auch sie für den Prinzen schwärmt ;) Auf jeden Fall passten die beiden ziemlich gut zusammen.
Und Gottchen, dieses Ende. ICH BRAUCHE SCARLET. Und wenn ich dafür meine deutsche Ausgabe der Iron Fey Reihe verkaufen muss... Obwohl. So sehr auch wieder nicht. Verdammt, hat nicht grade mal einer Lust, mir Scarlet zu schenken? Dx



Cinder war in der Hinsicht eine tolle Protagonistin, dass sie sarkastisch war, nachvollziehbar und einfach nur sympathisch. Auch, wenn sie es nicht immer leicht hat, kämpft sie sich durch, das hat mir extrem gut gefallen. Sie ist jetzt keine Kick-Ass-Heldin à la Rose Hathaway, aber das braucht sie auch nicht. Ich find sie gut so, wie sie ist, das passt auch viel besser in dieses Setting rein. ^-^
In Kai bekommen wir auch Einblicke, da das Buch in der dritten Singular geschrieben ist und somit auch mal auf seine Perspektive wechselt. Abgesehen davon, dass ich seinen Namen nicht lesen oder schreiben kann, ohne an meinen gleichnamigen Cousin zu denken, war auch er mir sehr sympathisch. Er ist zwar prinzenhaft, wie man es halt in einer Märchen-Neuerzählung erwartet, aber auch menschlich und am Boden geblieben. Man merkt ihm an, dass er die Macht und die Verwantwortung über New Beijing etc. gar nicht will, was ich nur allzu gut verstehen kann, ich würde es glaube ich auch nicht...
Auch die Nebencharaktere fand ich toll. Vor allem Iko, ein Android mit einem leicht, äh, kaputten Charakterchip, der ihr eine interessante Persönlichkeit verleiht, hat es mir angetan, Peony auch, wobei ich Adri und Pearl natürlich so gar nicht leiden kann, Dr. Erland hatte auch was, wobei das teilweise geschwankt hat, und Königin Levana könnte ich so quasi umbringen. Ach, was sag ich. Denkt euch das 'quasi' weg. Ich könnte sie umbringen.
Ach, und FETTER SPOILER wenn Iko nicht repapriert wird bzw. einen neuen Körper kriegt, dann werde ich Marissa Meyer auf ewig hassen!

Insgesamt kann ich Cinder echt nur empfehlen, ich bestell mir jetzt erst einmal so schnell wie möglich Scarlet und dann heißt es warten auf den Januar... JANUAR VERDAMMTE SCHEISSE. T.T

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