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Timeless
Originaltitel: Timeless
Autor: Alexandra Monir
Genre: Urban Fantasy, Romance, YA
Preis: 14,95 €
Wertung: ♥♥♥
Timeless (Timeless)
Schatten der Vergangenheit (Timekeeper)
Als die Mutter der 17-jährigen Michele Windsor bei einem Unfall ums Leben kommt, verliert Michele auf einen Schlag alles, was ihr lieb war: ihre Familie, ihre Freunde, ihre gewohnte Umgebung. Denn sie muss zu ihren Großeltern, die sie nie kennengelernt hat, nach New York ziehen. In deren luxuriösem Appartement fühlt Michele sich verloren – bis sie bei ihren Streifzügen durch die mit Antiquitäten vollgestellten Räume auf das Tagebuch eines ihrer Vorfahren stößt. Was Michele nicht ahnt: Das Tagebuch ist ein magisches Portal in die Vergangenheit. Ehe sie sich versieht, findet sie sich plötzlich auf einem Maskenball im New York des Jahres 1910 wieder. Dort begegnet sie einem jungen Mann, den sie nur zu gut kennt. Nacht für Nacht blickt sie in seine tiefblauen Augen, ist gebannt von seinem umwerfenden Lächeln – in ihren Träumen. Dass Michele ihm jetzt leibhaftig gegenübersteht, verändert alles. Sie begibt sich auf eine abenteuerliche Reise zwischen Gegenwart und Vergangenheit, um eine unmögliche Liebe wahr werden zu lassen.
Der Plot hatte wohl gerade Urlaub...
So macht man es, Heyne fliegt! Das Cover übernommen UND so rangezoomt, dass es noch besser aussieht als im Original! Deutsche Verlage, nehmt euch ein Beispiel dran. Und Heyne fliegt? Mach sowas gefälligst öfters. Selbst der Titel wurde übernommen, ohne kitschigen Beititel oder eine andere Verunstaltung. Zudem passt der Titel perfekt, Timeless, eine zeitlose Liebe und so, und das Cover ist genau meine Vorstellung von Michele. Selbst den Schlüssel, den sie braucht, um in der Zeit reisen zu können, trägt sie, und die Farben des Covers und auch die Schriftart sind sowieso wunderschön. Toll gemacht, wirklich, sollte es öfter geben so! =D
Uff. Einen wirklichen Plot abgesehen der Liebesgeschichte gibt es kaum, und blöderweise kann ich auch die Liebesgeschichte nicht ernst nehmen. ._.
Ich mochte die Stimmung im Buch allgemein sehr und auch die Beschreibungen der Landschaften und des alten New York, was auch der Grund ist, warum ich nicht weniger als 2,5 Blutrosen vergeben will. Weil an sich hätte die Geschichte wirklich Potenzial gehabt; wir haben hier eine durchdachte Zeitreisen-Story mit physischem Hintergrund, eine originelle Idee, diese Zeitreisen umzusetzen, und wie gesagt eine tolle Kulisse mit dem alten New York, die durch die beinahe märchenhafte Stimmung einfach super rüberkommt. Auch wenn ich nicht wirklich mit Michele warm wurde, fand ich die Szenen, in denen sie sich zum Beispiel mit ihrer Großmutter versöhnt, unglaublich niedlich. (Diese Szenen waren nur leider das einzige Emotionale am Buch.)
Blöderweise war offenbar nicht nur ich im Urlaub, als ich Timeless gelesen habe, sondern auch der Plot. Denn Michele hat nicht unbedingt was zu tun in der Vergangenheit außer Philip zu treffen und dann und wann ein paar Verwandten zu helfen, die das Ganze ohne Micheles Hilfe genau so gut hinbekommen hätten! Der Großteil der Story, ach, was sag ich, die gesamte Story konzentriert sich auf die Lovestory.
Hier hätte das Buch überzeugen können. Ein Buch, das sich mehr auf die Lovestory konzentriert als dass es einen fortwährenden Plot besitzt, hat eigentlich alle Möglichkeit der Welt, diese Lovestory überzeugend darzustellen. Das hätte dann sogar mir gefallen. Hat es nur leider nicht.
Michele und Philip sind quasi die Verkörperung von Insta-Love. Ich sage euch, das hier ist sogar noch schlimmer als in Renegade, wobei dieses noch durch seinen Plot überzeugen konnte, der in Timeless wie gesagt fehlt. Klar, Liebe auf den ersten Blick und so, aber sich nach ein paar Stunden des Kennens zu küssen und einen Tag später 'Ich liebe dich' zu sagen, ist definitiv too much. Am allergeilsten war ja noch die Stelle, wo Lily sie fragt, ob dieser Philip Micheles Verlobter sei und sie mit 'in gewisser Hinsicht' antwortet. O.O Ich meine, die beiden haben nicht mal viel geredet, und das meiste von den Gesprächen war über a) Musik oder b) die verschiedenen Zeiten. Wissen voneinander tun sie auch wenig. Chemie ist nirgends zu finden - wie auch? Chemie muss man aufbauen, die ist nur in den wenigsten Fällen von jetzt auf gleich da!
Und dann dieses Ende, das so dermaßen an den Haaren herbeigezogen ist, dass es schon wieder lächerlich wirkt...
Ich konnte mich zu keiner Zeit, ich betone keiner, mit Michele identifizieren. Wie auch? Selbst nach dem Tod ihrer Mutter wirkt sie so unglaublich emotionslos, obwohl sie so eigentlich gar nicht beschrieben wird, dass sie total flach erscheint. Sie lässt sich leicht beeinflussen, sie strahlt keinerlei Emotionen aus, insgesamt wirkt sie eher schwach. Ich konnte ihr nicht einmal abnehmen, dass sie traurig war, weil - es kann auch am Schreibstil liegen - sie einfach nicht so rüberkam, egal wie viel sie weinte.
Philip lernen wir auch kaum kennen. Er wirkt aber bis jetzt recht sympathisch, wie ich erwähnen muss. Wir wissen über ihn, dass er saphirblaue Augen hat (was Michele mindestens ein Mal pro Seite erwähnt), dass er Musik liebt und dass er... Höflich ist? Und Michele liebt? (Angeblich.) Mehr auch nicht. Was ihn auch so flach erscheinen lässt. Hätten wir mehr über ihn erfahren, wäre er durchaus ein interessanter Charakter gewesen, aber so ist er das leider nicht.
Die Nebencharaktere waren in Ordnung. Micheles Großeltern fand ich eigentlich recht sympathisch, wobei sie nicht allzu viel Screentime hatten, als dass man sie unglaublich mögen kann. Caissie war auch ziemlich nett, genau so Ben, und Marion hat mir auch gefallen. Aber hier ist nichts, was megamäßig heraussticht. Einen Cam, der den halben Cast rettet, oder eine Mia, die den Cast doppelt so episch macht, sucht man vergeblich. Die Charaktertypen, die man wirklich ins Herz schließen kann, fehlen. Wenn mir jemand sagt 'Caissie', dann denke ich nicht 'ach, das Mädchen mit der und der Charaktereigenschaft' wie es eigentlich der Fall sein sollte (Alexandra Monir, nehmen Sie sich ein Beispiel an Silber, so gestaltet man Nebencharaktere, die im Gedächtnis bleiben, da mögen sie noch so klischeehaft sein, aber eine Persephone Porter-Peregrin ist halt erinnerungswürdig), sondern 'ach, diese eine Freundin da von Michele'.
Insgesamt ein Buch, das so viel Potenzial hatte, aber so viel davon ausgeschöpft hat. Ich versuch mich noch an Band 2, wobei ich nur wenig Hoffnung habe und einfach das Cover so toll finde.
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